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Band 3 der Garmisch-ReiheBand 3 der Garmisch-Reihe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das sagen die Profis:

 »Den Lesern geht es mit den Schwemmers ja schon so wie mit den Brunettis: Sie wollen wissen, ob sich Balthasar und Burgl noch mögen und was sie essen ... Wieder ein richtig guter Schüller-Krimi: humorvoll, einfallsreich und spannend erzählt - auch für Nichtbayern.« 
Marianne Possman im Ekz-Informationsdienst

 

Buchbesprechung von Wolfgang Göll im Bayernkurier:

http://www.bayernkurier.de/zeitung/artikel/ansicht/4472-buch-tipp-der-woche.html

 

 Das sagen die Leser:

»Wie auch die "Vorgänger" ein gut geschriebenes und spannendes Buch, bei dem ich jeden Abend nur schwer aufhören konnte zu lesen. Absolut empfehlenswert.«

Eva G., Schöngeising auf Weltbild.de

 

Ein gutes Buch bin nur durch Zufall darauf gestoßen weil ich schon viele Jahre bei Garmisch Urlaub mache. Habe mir gleich den Vorgänger bestellt. 

R.K., Görlitz auf Weltbild.de

 

»Spannend bis zur letzten Seite.«

Gabriela auf Amazon

 

Ein teuflischer Spieler, ein Unschuldiger ohne Alibi und sehr schlechter Lyriker.
Kommissar Schwemmers dritter Fall. 

Eine offene Tür wird für Sebastian zur tödlichen Bedrohung. Denn hinter dieser Tür ist ein brutaler Mord geschehen, und der mitleidlose Täter wartet nur darauf, dass der junge Softwarespezialist in die Falle tappt.

   Sebastian wird zur Figur in einem diabolischen Spiel, dessen Regeln nur der Mörder kennt. Die einzige Chance, seine Unschuld zu beweisen, ist, selbst den Täter zu stellen.
   Doch »Der Teufel von Garmisch« hat viele falsche Spuren gelegt.
    Kommissar Schwemmer hat auch im dritten Teil der Garmisch-Reihe nichts von seinen liebenswürdigen Eigenschaften eingebüßt. Ein spannender Fall, ein teuflisch-schlauer Täter und eine Menge oberbayerische Charaktere.

LESEPROBE:     


Sebastian drückte die Klinke und öffnete die Tür. Der Raum dahinter war finster. Das Licht aus der Wohnstube erhellte nur die ersten Meter hinter der Tür. Er erkannte das Fußende eines Bettes, das auf einem dicken, unruhig gemusterten Teppich stand. Er wagte nicht, das Licht anzuschalten.
    »Sanne?«
    Keine Antwort. Regungslos blieb er stehen und lauschte. Er meinte, leise Atemzüge zu hören. Langsam gewöhnten sich seine Augen an das Dunkel, und er erkannte immer mehr Details. Den Nachttisch neben dem Kopfende, eine Kommode. Schließlich war er sicher, sie im Bett liegen zu sehen. Oder vielmehr: auf dem Bett. Sie war nicht zugedeckt. Sie war bekleidet. Ihr Kopf lehnte am Kopfende des Bettes.
    Und ihre Augen waren offen.
    »Sanne?«
    Sie regte sich nicht. Irgendwas stimmte nicht mit ihren Augen. Sie wirkten wie schwarze Löcher. Und ihr Kopf schien von einer dunklen Aura umgeben.
    Er tastete nach dem Lichtschalter und drückte darauf.
    Was er sah, ließ ihn um Atem ringen. Er konnte es nicht glauben, nicht verstehen. Wankend suchte er Halt am Türrahmen, musste gegen Brechreiz ankämpfen.
    »Sanne ...«, sagte er noch einmal, leise und sinnlos.
    Sie war tot. Ihre Augenhöhlen waren leer. Dort, wo das Funkeln gewesen war, klafften zwei blutschwarze Löcher. An der Wand hinter ihrem Kopf waren Gewebe, Knochensplitter und Blut verteilt.
    Noch nie in seinem Leben hatte Sebastian sich so hilflos und ausgeliefert gefühlt. Er starrte auf die Katastrophe, auf den Tod, auf das Ende von allem.
    Als er in den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm, gelangte das nicht bis zu seinem Reaktionszentrum. Und den Schlag auf den Hinterkopf, der ihn in die Ohnmacht schleuderte, nahm er fast dankbar entgegen.

 
***

 
Es ist nur auf den ersten Blick ein Fehler gewesen, die Haustür offen zu lassen. Ich mache keine Fehler. Wenn ich etwas tue, dann ist es richtig. Es ist richtig, weil ich es getan habe. Und wenn das dann dazu führt, dass ein Mensch zu einer Figur im großen Spiel wird, das ich spiele, dann ist das kein Fehler. Jedenfalls nicht meiner.

 
***

 
Sebastian wehrte sich gegen das Wachwerden, denn es bereitete Schmerzen. Die heftigsten tobten in seinem Schädel, aber auch in den Rücken fuhr ihm ein heftiger Stich, als er versuchte, seine Position zu ändern. Er lag kopfunter. An der Wange spürte er einen groben, staubigen Teppich. Er wollte sich aufstützen, aber sein rechter Arm ließ sich nicht bewegen. Es war fast völlig dunkel. Seine Brille war weg. Der linke Arm gehorchte ihm. Immerhin. Fahrig tastete er herum, aber die Brille fand er nicht. Irgendwo über ihm war ein wackliger Halt. Er griff danach und versuchte, sich hochzuziehen. Sein Kopf stieß irgendwo dagegen, und er schrie auf vor Schmerz.
    Nur ganz langsam wurde ihm klar, wo er sich befand. Er lag in seinem R5, kopfüber im Fußraum vor dem Beifahrersitz. Was seine Linke umklammert hielt, war das Lenkrad. Mit Mühe gelang es ihm, sich aufzurichten. Er lag nun quer auf den Vordersitzen.
    Sein rechter Arm war eingeschlafen und völlig taub. Er hob ihn mit der Linken an, und er fiel einfach wie gelähmt wieder an ihm herunter.
    Schwerfällig rutschte er hoch in Sitzposition und tastete wieder nach der Brille. Er hatte sechs Dioptrien und sah ungefähr so viel wie ein Mensch unter Wasser. Aber die Brille war nicht zu finden.
    Mit zusammengekniffenen Augen sah er zum Himmel. Der Mond war verschwunden, aber er glaubte zu erkennen, dass der R5 noch zwischen den Büschen stand, wo er ihn verlassen hatte.
    Stück für Stück setzte seine Erinnerung wieder ein, und das trug nicht dazu bei, dass es ihm besser ging. Er sah zum Haus hinüber. Das Licht im ersten Stock war aus.
    Für einen Moment keimte die Hoffnung in ihm, alles sei nur ein böser Traum gewesen, aber dann tastete er über seinen Hinterkopf und fühlte eine riesige Beule.
    Sanne war tot. Ermordet. Und er war niedergeschlagen worden – von ihrem Mörder. Er hatte sich mit dem Mörder im selben Zimmer befunden. Er konnte glücklich sein, noch zu leben.
    Konnte er?
    Nein. Er konnte nicht. Sanne war tot. Das Funkeln war fort. Die Augen, in denen es geleuchtet hatte, waren geraubt worden.
    Übelkeit übermannte ihn. Er stieß die Fahrertür auf und erbrach sich auf den lehmigen Boden. Krämpfe schüttelten ihn, und wieder verlor er das Bewusstsein.
    Das Nächste, was er hörte, war der Klingelton seines Handys. Es läutete ausdauernd, aber er schaffte es nicht, hochzukommen. Das Handy verstummte, aber schon Sekunden später läutete es erneut.
    Sebastian zwang sich auf. Es würde sein Vater sein, der ihn suchte. Er hatte keine Ahnung, was er ihm sagen sollte. Das Handy lag im Handschuhfach. Er nahm es heraus und hielt sich das Display dicht vor die Augen. »Unbekannter Teilnehmer«, meinte er entziffern zu können. Vaters Nummer wurde immer angezeigt. Er starrte das Gerät an, bis es zu klingeln aufhörte. Aber wieder dauerte die Pause nur ein paar Sekunden.
    Er nahm das Gespräch an, ohne sich zu melden.
    »Bist du endlich wach, Sebastian?«, sagte eine Stimme.
    »Wer ist da?«, wollte er fragen, aber er brachte nur ein unartikuliertes Krächzen hervor.
    »Überanstreng dich nicht. Entspann dich.« Die Stimme war kühl, fast gelangweilt. Sie klang seltsam, irgendwie elektronisch verändert.
    Sebastian hustete. »Polizei«, stieß er hervor. »Hilfe!«
    »Nein, Sebastian«, sagte die Stimme. »Nicht die Polizei.«
    »Warum nicht? Doch! Wer ist da eigentlich? Ich brauch Hilfe!«
    »Das weiß ich, Sebastian. Aber du brauchst eine andere Art von Hilfe, als du denkst. Und du brauchst viel mehr Hilfe, als du dir vorstellen kannst.«
    »Sanne! Sanne ist tot! Um Gottes willen ...« Er begann zu schluchzen.
    »Auch das weiß ich, Sebastian. Schließlich habe ich sie getötet.«
    Dieses Mal schaffte er es nicht, die Fahrertür aufzustoßen. Er kotzte gegen die Seitenscheibe.