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Soeben erschienen!

Der 4. Schwemmer: Schluss mit lustigDer 4. Schwemmer: Schluss mit lustig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 »Ein Garmisch-Cop in einem blutigen Spektakel zwischen Organisiertem Verbrechen, unorganisiertem Familienleben und verlotterten Staatsorganen. Ein scheinbar launiger Heimatkrimi, der sich als abgefahrene Farce entpuppt. Beste Unterhaltung zur Prime Time Ihrer Wahl!«
Friedrich Ani

 

»Wer auf ein Happy End nicht verzichten kann, sollte lieber die Finger von Martin Schüllers neuem Krimi lassen. Doch er wird sich ärgern. Denn er verpasst einen guten Roman, der schnell fesselt und durch Tiefe überzeugt.«
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt

 

»Kommisar Schwemmer ist eine ganz großartige  neue Figur auf  dem Krimimarkt.«
Peter Hetzel in Sat1

 

 

Das sagen die Leser: 

»Spannend wie immer, von der ersten Seite bis zur letzten.«
Thomas Höfer auf Amazon

»Ein guter Plot mit reichlich Spannung und resignativer Stimmung, und es menschelt auch wieder, aber nicht auf eine kitschig-emotionale Weise.«
Rabbi11 auf Amazon 

 

Der vierte Band der Garmisch-Reihe 

Eine Spur, die bei einem ermordeten Drogenhändler beginnt, führt zu korrupten Polizisten, vertuschten Straftaten, unschuldig Inhaftierten und einem Gangsterboss mit Burnout-Syndrom. Kommissar Schwemmer, gerade erst zum bayerischen LKA versetzt, trifft seine alten Kollegen wieder – aber einiges scheint sich geändert zu haben, und Schlemmer beschleicht das Gefühl, auf der falschen Seite zu stehen ...

 

 

 

 

 

 Leseprobe:

 

Iwan ging in die Hocke. Hardy tat es ihm gleich. Unter ihnen glomm ein einzelnes Licht durch die Zweige; eine Lampe, die an einem Giebel hing. Außer dem Giebel beleuchtete sie nur ein paar Dutzend Quadratmeter nicht asphaltierten Hofes. Außer den Geräuschen des Waldes war nichts zu hören.
Iwan zeigte auf die Wand links des Giebels. »Da ist Tür. Los.« Er richtete sich auf.
»Heh«, sagte Hardy. »Jetzt mal langsam. Was geht hier ab?«
Iwan drehte sich langsam zu ihm um. »Boris sagt: Geh. Du gehst.«
»Wieso kennst du dich hier so gut aus?«
»Ist mein Job.« Iwan war nur als solide dunkle Masse vor ihm zu erkennen. »Wir gehen. Ich kenne Weg.«
»Nein. Das hier stinkt.«
»Boris sagt: Geh. Iwan sagt: Geh. Du besser gehst.«
In der Mitte der dunklen Masse war nun ein noch dunklerer Fleck, der sich Hardy entgegenzurichten schien.
»Du besser gehst«, wiederholte Iwan.
»Scheiße«, sagte Hardy, aber er nickte. Boris versuchte, sie zu ficken. Nicht wie und nicht warum, aber dass hier eine garstige Nummer ablief, war klar. Und aus dieser Nummer musste er raus. Jetzt. Er hatte nur keine Ahnung, wie.
»Los«, sagte Iwan. »Du vor.«
Hardy setzte sich in Bewegung. Schritt für Schritt Halt suchend, kletterte er den Hang hinunter. Er versuchte, so leise wie möglich zu sein, aber in der Stille der Nacht hatte er das Gefühl, Lärm zu erzeugen wie ein panisches Flusspferd.
»Haben die einen Hund?«, fragte er flüsternd nach hinten.
»Njet«, antwortete Iwan.
Vorsichtig näherten sie sich dem Gebäude. Etwa dreißig Meter vor dem Haus stießen sie auf einen Stacheldrahtzaun; einen, der Kühe abhielt, aber keine Menschen. Hardy ging zum nächsten Zaunpfahl, stützte sich daran ab und setzte hinüber. Hinter ihm tat Iwan das Gleiche.
An der Längswand des Gebäudes erkannte man die Tür. Rechts von ihr waren die Umrisse von zwei Fenstern zu erahnen, links mochten mehr sein, aber sie verschwommen in der Nacht.
»Komm komm«, hörte er Iwan flüstern und fühlte einen Stoß im Rücken. Er lief los. Als er die Tür erreichte, stellte er sich mit dem Rücken zur Wand neben ihr auf. Iwan blieb auf der anderen Seite.
Hardy hielt die Pistole mit beiden Händen, den Lauf gesenkt. Dies war die letzte Chance. Er hatte die Wahl nur noch jetzt. Was hinter der Tür passieren würde, lag nicht mehr in seiner Entscheidung. Nur jetzt konnte er seine Waffe noch auf Iwan richten.
Und Iwan wusste das mindestens so gut wie er.
»Los«, sagte Iwan.
Er drückte auf die Klinke, und die Tür ging tatsächlich auf. Plötzlich hatte Iwan eine Lampe in der Hand. Der gleißende Schein der LEDs durchschnitt die Finsternis hinter der Tür. In den schwankenden Schneisen aus Licht erkannte Hardy den Kopf eines ausgestopften Tieres, Jacken, die an Haken hingen, einen Heizkörper, einen riesigen Schrank und eine winzig wirkende alte Frau, deren fragendes Gesicht geradewegs auf die Lampe gerichtet war.
Der Schuss aus Iwans Waffe zerriss ihm fast das Trommelfell. Der Lichtstrahl blieb auf den zierlichen Körper gerichtet, der nach hinten klappte und rücklings zu Boden fiel.
»Scheiße«, stieß Hardy hervor. Seine Hand suchte neben der Tür nach einem Lichtschalter. Eine Deckenlampe flammte auf, in deren Licht er den Raum und die Situation zu erfassen versuchte.
Iwan stand neben ihm, die Waffe in der Hand. Er wies damit auf die Stiege, die wenige Meter entfernt in den ersten Stock führte. Warten würde nichts besser machen.
Hardy stürmte die Treppe hoch. Oben war kein Licht, aber nach der Finsternis draußen reichte der vage Schein der Dielenlampe aus, um zu erkennen, dass es hier einen Gang mit drei Türen gab. Eine links von ihm und zwei rechts, von denen eine sich genau in diesem Augenblick öffnete. Ein Mann kam heraus. Sein nackter Oberkörper und sogar seine Glatze waren von Tätowierungen bedeckt. In der Hand trug er eine Halbautomatik. Hardy feuerte. Die Kugel schlug in den Türrahmen.
Der Mann riss die Waffe hoch, Hardy spürte den Luftzug der Kugel an der Wange. Sein zweiter Schuss traf den Mann in die Brust. Er kollabierte. Reglos blieb er liegen. Hardy kickte die Waffe aus der Reichweite seiner Hände.
Hinter sich hörte er Iwan die Treppe heraufstampfen. Links, hinter der letzten Tür des Ganges, hörten sie eine Frau zetern, eine Männerstimme antwortete zischend. Iwan marschierte auf die Tür zu, feuerte drei Schüsse auf das Schloss und trat mit Wucht dagegen. Dann federte er zurück in Deckung.
Hardy wartete auf der Treppe. Der Glatzkopf auf dem Boden begann zu stöhnen. Hardy versuchte, es zu ignorieren.
»Okay!«, schrie ein Mann hinter der Tür. »Was wollt ihr?«
Seine Stimme klang weder clever noch nüchtern. Und er erhielt keine Antwort. Hardy stand nach wie vor auf der obersten Stufe der Treppe, Iwan neben ihm im Gang, mit dem Rücken zur Wand. Er zerrte etwas aus seiner Jackentasche, einen zylindrischen Gegenstand von der Größe eines Joghurtbechers.
»Besser Augen zu«, sagte er, und schleuderte das Ding durch die offene Tür in das Zimmer.
Hardy presste die Augenlider zusammen. Dahinter sah er einen hellen Blitz. Eine scharfe Detonation hinterließ ein grelles Piepen in seinen Ohren. Er ahnte mehr, als dass er es sah oder hörte, wie Iwan auf die Tür zustürmte und sechs Schüsse abgab.
»Herrschaftszeiten«, murmelte er. »Was für eine Scheiße.«